Heute schon wieder eine "Toptour" aus dem Wanderführer mit folgender Beschreibung: eine leichte Bergwanderung auf gut instand gehaltenem Weg. Ok, wir wissen inzwischen, wie der Autor seine Touren beschreibt und packen uns alles an Klamotten, Wasser und Essenssachen ein, dass wir bloß nicht unterwegs pleite gehen.
Es geht von der Pista de Valencia hoch auf den Pico Bejenado. Bis zum Startpunkt fahren wir die letzten Meter auf einer etwas "ruppigen" Piste, auch wieder so eine Untertreibung. Es ist so heftig, dass das Auto vor uns erstmal hält und die Beifahrerin zu Fuß um die Kurve schaut, um die Lage zu inspizieren. Aber irgendwie gehts und wir schrauben und ruckeln uns nach oben.
Der Beginn des Weges eignet sich sehr gut zum einlaufen. Leichte Steigung, breiter Weg, strahlend blauer Himmel. Nach und nach gewinnen wir an Höhe und die Aussichten werden spektakulärer. Am El Rodeo können wir das erste Mal in die Caldera blicken und die Tiefe lässt es in meinem Bauch und in meinen Beinen heftig kribbeln. Unglaublich, dieser Tiefblick.
Die Caldera de Taburiente ist inmitten der Insel übrigens 1954 zum Nationalpark erklärt worden und einer der größten Erosionskrater der Welt. Vom El Rodeo schrauben wir uns noch etwas höher, bis wir auf dem 1854m hohen Gipfel des Pico Bejenado ankommen. Die Sonne scheint noch und ist sehr stark, aber nach und nach ziehen die Wolken von Westen herein.
Der Abstieg ist mit den lockeren Steinen nicht ohne und wir müssen uns ziemlich konzentrieren. Wir nehmen einen anderen Rückweg, genießen nochmals spektakuläre Blicke in die Caldera oberhalb der Cumbrecita, bis die Wolken uns einhüllen und wir bei etwas kühleren Temperaturen zurück zum Auto gehen.
Die 12 km sind wirklich fantastisch und auch wenn die Oberschenkel jetzt müde und die Fußsohlen sich etwas empfindlich anfühlen, sind wir absolut erfüllt von dieser Top-Tour im Herzen von La Palma.
(Good Grip, 26.2.2021)