Jetzt ist es also soweit, es beginnt das dritte Sabbatjahr für uns. Wir haben die letzten zweieinhalb Jahre gearbeitet, gespart und uns auf diese Auszeit gefreut. In der Zwischenzeit sind wir vom Rheinland in den Norden gezogen, dort nochmal umgezogen und beide wiederholt krank gewesen. Es war kein einfacher Lebensabschnitt für uns - und dann kam Corona...
Immerhin konnten wir das Sabbatjahr mit einer super schönen Schneewanderung durch den Häsebusch beginnen. Das Wetter war traumhaft, satter Sonnenschein, schönes Licht, kalte klare Luft. Im Wald lag gerade so viel Schnee, dass er alles satt bedeckte, ohne dass es zu anstrengend wurde, hindurch zu stapfen.
Unsere Runde war vielleicht nur 10km lang, aber wir sind auch einfach noch nicht wieder in Top Verfassung. Das kommt dann hoffentlich demnächst wieder langsam.
Unterwegs beim Wandern haben wir, wie so oft in den letzten Wochen, ausführlich überlegt, was wir wohl in diesem Jahr werden machen können, denn wegen Corona sind die Möglichkeiten doch schon sehr eingeschränkt. Wir wollen uns auch nicht über Regeln hinweg setzen oder rücksichtslos sein. Aber wir finden, dass wir uns auf jeden Fall die eine oder andere Reise und Wanderung verdient haben, und wer weiß, wann wir das nächste Sabbatjahr machen können, und wie fit wir dann noch sind.
Also schauen wir, wo es in Europa vielleicht ein bisschen Sonne gibt, gleichzeitig die Infektionszahlen niedrig sind, und die Einreiseformalitäten nicht allzu kompliziert. Wir haben schon einen Plan, und davon werden wir demnächst auch hier berichten, falls es so klappt, wie wir uns das vorstellen...
Außerdem haben wir uns vor einigen Tagen Permits für den Pacific Crest Trail besorgt, denn wenn wir es nicht wenigstens versuchen würden, den Traum vom PCT in diesem Jahr wahr zu machen, dann hätten wir uns nachher geärgert, wenn es dann doch gegangen wäre. Vielleicht entspannt sich die gesamte Corona-Lage ja noch irgendwie bis zum Juli, und dann könnten wir von der kanandischen Grenze aus southbound durch die USA Richtung Mexiko wandern. Das werden wir aber nur dann machen, wenn es die Bedingungen zulassen, d.h. wenn es überhaupt erlaubt und verantwortbar ist. Auf keinen Fall werden wir auf Teufel komm raus losziehen. Und wenn es dann eben doch nicht der PCT sein wird, dann finden wir dank einiger Tipps befreundeter Langstreckenwanderinnen (z.B. dank Christine a.k.a. German Tourist) auch noch lohnenswerte Wege in Europa!
Aber die Permit-Vergabe für den PCT war schon ein Wahnsinn: Man muss exakt zur richtigen Zeit online sein, dann bekommt man zufällig eine Wartenummer und kann sich dann nach ca. ein bis zwei Stunden vielleicht einen Starttag aussuchen, falls noch etwas frei ist. Üblicherweise sind die Permits für die sinnvollen guten Zeiten innerhalb kürzester Zeit weg, und auch dieses Jahr war der Ansturm der potentiellen Wanderer absurd. Wir hatten unsere erste Nummer bei über 7000, und erschwerend kam hinzu, dass wir unsere beiden Permits einzeln beantragen mussten. Also wird das erste Permit auf einen nicht so beliebten Tag gelegt, damit dann hoffentlich an dem Tag noch ein weiterer Platz für uns frei ist, sobald unsere zweite Nummer dran kommt, und die war bei über 9000! Für die Southbound-Permits gibt es eben im Juni und Juli nur 15 Stück pro Tag. Als wir mit unserer zweiten Nummer drankamen, waren alle sinnvollen Tage von Mitte Juni bis Mitte Juli schon voll belegt, nur an "unserem" Tag Mitte Juli war noch ein weiterer Platz frei, den wir uns direkt schnappten. Wie gut, dass wir jetzt zwei Permits an demselben Tag haben. Und der Starttermin wäre auch super, denn vor Mitte Juli liegt teilweise noch viel Schnee auf den Bergpässen dort, und ab Ende Juli wird die Zeit dann nach hinten raus am Ende des Trails einfach zu knapp. Aber wer weiß, ob wir es dann überhaupt so weit schaffen mit unseren ollen Knochen. Und wie gesagt: Wer weiß, ob wir den PCT wegen der Corona-Lage überhaupt werden starten können.
Wie auch immer, wir halten euch hier auf unserem neuen Blog auf dem Laufenden. Wir hoffen, dass alle unsere LeserInnen gesund sind und gesund bleiben, und wir hoffen, dass wir selbst ein gutes Sabbatjahr haben werden, egal wie es mit Corona und allen anderen Umständen weiter geht!
Ach ja und noch etwas: Unsere neue Homepage hat keine Kommentarfunktion, aber ihr könnt uns gerne auf allen bekannten Kanälen eine Nachricht schreiben. Wir freuen uns, unterwegs von euch zu hören.
Happy Trails!
(2Tall, 16.2.2021)