Radwanderung: Sieg-Diemel-Weser-Fulda-Lahn
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Und schon wieder eine Radwanderung! Diesmal ging es bei tollem Wetter entlang mehrerer wunderschöner Flusstäler.

Wir starteten mal wieder direkt von der Haustür aus und radelten zunächst die Sieg aufwärts. Nach unserem traurigen Abbruch des Albsteigs und einer weiteren Verletzung, die tagelanger Pflege bedurfte, machten wir uns trotzdem frohen Mutes auf diese Radtour, natürlich mit kiloweise Medikamenten und Verbandmaterial, zumal die frische Verletzung von 2Tall auch noch während der Tour immer wieder neu versorgt werden musste.

Je weiter man von Bonn aus die Sieg flussaufwärts fährt, desto schöner und naturnaher wird der Weg. Nur zwischendurch muss man doch ein paar Kilometer auf die Straße ausweichen, weil der Radweg noch nicht durchgehend besteht. Außerdem wird eine Flussschleife abgekürzt, sodass man schweißtreibend nach Bitzen-Dünebusch hochkraxeln muss, um danach bei der halsbrecherischen Abfahrt die Bremsen zum Glühen zu bringen.

Bereits am zweiten Tag verließen wir die Sieg in Kirchen, um über eine ehemalige Bahntrasse bei angenehm moderaten Steigungen auf die Hügel und hinüber ins Sauerland zu kommen. Dabei fuhren wir sogar durch Tunnel der Bahnlinie, die angenehm kühl waren. Wir erreichten die Biggetalsperre und einen Campingplatz an einem Vorstaubecken in einem Seitenarm. Dort bot sich uns ein seltsames Bild: statt des Sees waren hier nur Schutthaufen zu sehen, denn das Seitenbecken des Stausees wurde gerade "renoviert". Uns egal, wir bauten unser Zelt auf und genossen die Ruhe.

Am nächsten Tag sahen wir nochmals eindrücklich, dass der Biggesee insgesamt ziemlich leer war, was uns später auch beim Edersee auffiel. War der Sommer so trocken gewesen? Wir hatten jedenfalls weiter sonniges warmes Wetter und entschlossen uns, nachdem wir die Ruhr erreicht hatten, am nächsten Tag die Höhenmeter zur Diemelquelle in Angriff zu nehmen, um diesem Flüsschen dann bis zur Weser zu folgen. Der Start bis nach Willingen und weiter nach Usseln hatte es in sich, aber dann kam die Belohnung, denn der Weg an der Diemel hinab war erstens wunderschön, zweitens relativ ruhig und drittens angenehm abschüssig, sodass wir es einfach rollen lassen konnten. Nur am Diemelsee hielten wir an, damit Good Grip einmal reinspringen konnte. (2Tall durfte ja leider nicht wegen seiner Verletzung.) Weiter ging es bis nach Marsberg, wo wir uns ein schönes Hotel und eine Pizza gönnten. Im Hotel war noch ein anderer Radfahrer, der auch gerade sein Fahrrad in die Garage stellte, als wir ankamen, und er hatte zur Begrüßung nichts besseres zu sagen, als dass wir unsere Fahrräder ja wohl mal ein bisschen hätten putzen können, besonders das von 2Tall fand er ziemlich dreckig. Super Kontaktaufnahme, sowas passiert einem auch nur in Deutschland, oder?

Und am nächsten Morgen stellten wir fest, dass so ein Flussradweg auch ohne Vorwarnung ziemlich steile Treppen haben kann, wo man sein Fahrrad hochwuchten muss. Nicht gerade barrierefrei, aber wir wollen ja nicht meckern ;-)

Weiter gings bis Bad Karlshafen an der Weser, wo sich nachmittags schon dunkle Wolken zeigten, aber wir fuhren weiter, die Weser hinauf bis nach Gewissenruh, wo wir von unserem Balkon aus einen weiten Blick über das Wesertal hatten und das hereinbrechende Unwetter aus sicherer Position bewundern konnten. Glück gehabt!

Am Morgen darauf zeigte sich wieder ein wolkenloser Himmel, und wir strampelten bis zum Beginn der Weser und weiter die Fulda flussaufwärts. Der Plan war jetzt klar: Es sollte von der Fulda dann die Eder flussaufwärts bis zu ihrer Quelle gehen. Es war weiter sehr heiß, und der Edersee war genauso fast leer wie der Biggesee. Wir ließen die übervollen lauten schattenlosen Campingplätze am Edersee links liegen und folgten einem Seitental mühsam bergauf, um in Sachsenberg eine ruhige kühle Unterkunft zu finden.

Nach weiteren schönen Radwegen, unter anderem auch wieder mal auf ehemaligen Bahntrassen, erreichten wir die Ederquelle. Diese Gegend ist etwas Besonderes, denn hier finden sich im Umkreis von wenigen Kilometern auch die Quellen von Sieg und Lahn. Nun also die Qual der Wahl: Welchem Rinnsal sollten wir stromabwärts folgen? Wir entschieden uns für die Lahn und genossen so noch einmal wunderschöne Fahrradkilometer, die wir nur ein bisschen mit dem Zug abkürzten, da wir den unteren Teil der Lahn ja schon von unserer letzten Tour kannten.

Schließlich setzen wir uns dann in Koblenz endgültig in den Zug zurück nach Bonn, da die Sommerferien sich leider dem Ende zuneigten und wir wieder nach Hause mussten.

Fazit dieses Sommers damals: Zwei schöne Radwanderungen, eine abgebrochene Wanderung, zwei nervige Verletzungen, viel Glück mit dem Wetter!

(2Tall 17.6.2017)

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