Der klassische Vorher-Nachher Foto-Vergleich... Wer die 10 Unterschiede in den beiden Bildern findet, hat gewonnen ;-)
Nach genau 8 Wochen auf dem Bibbulmun Track können wir ein Fazit ziehen, denn wir sind jetzt offizielle End-2-Enders und dürfen das :-)
Der Track ist absolut zu empfehlen und auch kürzere Etappen sind eine tolle Sache, wenn man nicht ganz soviel Zeit hat oder sich noch andere Sachen hier in West Australien ansehen möchte. Der Track ist im Norden weniger spektakulär, aber die Wälder mit den großen Eukalyptusbäumen sind idyllisch und das Wandern dort kontemplativ.
Der Süden glänzt mit sehr schönen Blicken aufs Meer und besonders der Teil ab Denmark hat mir am besten gefallen, weil die Küste so schroff und wild ist.
Die Shelter sind im Norden etwas kleiner und man hat dort Etagenplattformen, im Süden sind die Shelter in L-Form gebaut und man hat deutlich mehr Platz, auch um seine Klamotten und Futterbeutel an die Metallstreben der Dachkonstruktion zu hängen. Die Shelter sind absolut super in Schuss und die Wassertanks eine geniale Möglichkeit, sich mit Trinkwasser zu versorgen.
Die Track-Towns könnten für die Hiker attraktiver werden, indem sie noch mehr auf die Bedürfnisse der Wanderer eingehen. Besonders Dwellingup könnte da noch zulegen (jeder, der in diesem Ort schon mal war, weiß wovon ich spreche, oder?)
Die Hostels brauchen definitiv eine Klamottenbox, damit man besser all seine Wäsche gleichzeitig waschen kann. Das war mit Regenhose und Jacke zwar machbar, aber phasenweise auch ziemlich warm in der prallen Sonne :-) Das Wildlife ist in Australien toll und ich war von Kängurus, Emus, Schlangen, Delphinen und Tannenzapfen-Echsen begeistert. Und wir haben noch nicht mal alles gesehen, was es hier so gibt. Von Juni bis Oktober kann man Wale an der Küste beobachten und die seltenen Echidnas konnten wir in den Wäldern leider auch nicht entdecken.
Die Trailgemeinde ist toll und wir haben sehr nette Australier kennegelernt. Die eine schlechte Erfahrung (mit nicht-australischen Typen!), die wir gemacht haben, hätte uns überall auf der Welt passieren können. "Hiker-Trash" wie auf dem AT gibt es eben überall.
Es gibt viele Leute, die immer mal wieder einen Teil des Bibbulmun Tracks gehen, nachdem sie schon den gesamten Weg gemacht haben. Das zeigt uns, dass die Menschen hier von ihrem Land und der Natur absolut begeistert sind. Wir haben den Track oft mit dem Appalachian Trail verglichen. Das ist schwierig und auch nicht gut, denn der AT hat eine viel längere Tradition und die Gemeinde der Wanderer ist erheblich größer. Dennoch muss sich der Bibbulmun den Vergleich gefallen lassen, denn er wird mit "world-class hiking-trail" beworben, und das Design mit Sheltern wurde vom AT übernommen. Wir glauben, dass die Wandertradition hier in Westaustralien noch wachsen kann, und dass auch die Leute in den Trailtowns sich noch besser auf die Wanderer einstellen müssten, dann würden alle Beteiligten davon profitieren.
Wir können den Track aber trotzdem sehr empfehlen. Er hat uns viel von der Landschaft in West Australien gezeigt und auch über uns selbst haben wir auf dem Bibb Track viel erfahren. Unter anderem wie tolerant oder auch weniger tolerant wir gegenüber lästigen Fliegen, Wind und Regen sind ;-) Aber der australische Frühling war schon ganz gut zum wandern, im super heißen Sommer würden wir den Track nicht gehen wollen! Happy trails!
(Good Grip, 17.11.2013)