Nachdem wir ja schon gestern einen Post zum aktuellen Verlauf unserer derzeitigen Wanderung auf dem AT veröffentlicht haben, gibt es jetzt und hier am Ruhetag in Rangeley einen kurzen Beitrag über die anderen beiden Abschnitte (Sections), die wir in den letzten zwei Jahren jeweils in den Sommerferien gemacht haben. Wir sind ja auch nur Section-hiker, im Gegensatz zu den Thru-hikern, die in einem Rutsch den ganzen Weg von über 2000 Meilen von Georgia bis Maine gehen.
Im Sommer 2011 sind wir also in der Nähe von New York gestartet, dort kann man direkt aus dem Vorortzug auf den Trail aussteigen, denn es gibt beim Städtchen Pawling eine entsprechende Haltestelle, die man ohne umzusteigen vom Grand Central Terminal mitten in New York City erreichen kann! Wir folgten den weißen Strichen (white blazes) des Appalachian Trail und waren begeistert, auch wenn es super anstrengend und die meiste Zeit schwül und heiß war. Wir kamen damals bis Rutland, Vermont, wo wir noch knapp vor Hurrikan Irene per Zug nach New York zurückkehren konnten. Den Sturm durften wir dann im Hotelzimmer aussitzen und schließlich unbeschadet nach Deutschland zurück fliegen. Bei dieser ersten AT Section legten wir ca. 250 Meilen zurück, also ca. 400 km.
Im Jahr darauf war es wieder schwül und heiß auf dem Trail, auch 2012 jagte eine Heat Wave die nächste. Wir flogen nach Boston und fuhren weiter mit dem Mietwagen nach Rutland, um exakt dort einzusteigen, wo wir ein Jahr vorher aufhören mussten. Alles lief wieder wunderbar (bis auf die vom Gehen wund gescheuerten Stellen und den Tagen, an denen wir in schwüler Hitze gar nicht genug Wasser bis zur nächsten Wasserstelle mitnehmen konnten), und wir erreichten die legendären White Mountains, wo wir uns auf das Wandern jenseits der Baumgrenze freuten. Klar, dass uns dann Gewitter und Regen trafen...! Aber es war trotzdem klasse, und bei der Meckerei über das Wetter darf man natürlich nicht vergessen, dass die Teile des Appalachian Trails südlich von New York in unseren Sommerferien eigentlich überhaupt nicht begehbar sind, weil es dort dann noch viel schlimmer ist mit der schwülen Hitze usw. Wir schafften es also letztes Jahr bis ganz durch die White Mountains nach Gorham, New Hampshire, was wirklich anstrengend war mit vielen Auf- und Abstiegen und zahlreichen heftigen Kletterpartien, die in Deutschland vielleicht eher zum Bereich "Klettersteig" gehören würden, aber nicht zum Thema "Wanderung"! Wir legten dabei ca. 200 Meilen zurück (320 km), und fuhren schweren Herzens mit dem Bus wieder nach Boston, denn es sollten doch nach Gorham die schwierigsten Meilen des ganzen AT folgen, u.a. Mahoosuc Notch und Mahoosuc Arm, und wir waren doch inzwischen so schön trainiert. Aber nein, diese harten Meilen haben wir uns ja für den Start unseres Sabbatjahres aufgehoben, siehe den Blogbeitrag "Von Gorham nach Grafton Notch"...
Wie man sieht, kann man also auch als Section-Hiker mit wenigen Wochen Zeit viel Spaß auf dem Appalachian Trail haben! Für weitere Informationen und Berichte empfehlen wir die Lektüre im Internet, die wir im Bereich "Links" oben im Menü zusammen gestellt haben. Happy Trails!
(2Tall, 10.8.2013)