Der Abend im Pine Ellis Hostel in Andover wurde sehr interessant. Nachdem wir unsere Reste vom Mittagessen auf der Veranda des Hostels verspeisten, wurden wir von einem Mitarbeiter des Hostels angesprochen, ob wir ein Instrument spielen würden...ok, wir haben dann verraten, dass wir nicht völlig unmusikalisch seien und innerhalb kürzester Zeit wurden uns die spannensten Instrumente vorgestellt. Das Highlight war dann allerdings eine kleine Flöten-Gitarren-Improvisation von Mark und dem Indianer. Sehr unterhaltsam und auch ein wenig bizarr, denn die ganze Umgebung war doch etwas strange, das etwas runter gekommene Hostel, die verschiedenen Hiker, der Indianer und wir :-)
Für schlappe 6 Dollar pro Nase haben uns die zwei Damen vom Hostel am nächsten Morgen wieder an den Trailhead gebracht und dort haben wir dann auf einem kleinen Plakat ein Bild der Frau gesehen, die seit ca. 6 Tagen vermisst wird. Das war etwas unheimlich weil wir eigentlich dachten, dass die Frau gefunden wurde...inzwischen haben wir gehört , dass die Suche aufgegeben wurde und man wohl nicht mehr davon ausgehen kann, dass sie lebend gefunden wird. Oder vielleicht war es Kidnapping?
Das Shelter an diesem Dienstag, den 6.8. hatte mal wieder etwas Unglaubliches, singende 14 jährige Mädels aus Canada, die sehr anhänglich waren, aber auch den Cup Song konnten....endlich mal wieder auf Becher trommeln :-) Die anderen Hiker im Shelter waren allerdings extrem nervig. Da wurde sich mindestens dreißig Minuten über die Konsistenz und Farbe der Exkremente unterhalten, natürlich beim Essen, natürlich ständig furzend dabei...Ich glaube, die Jungs sind einfach nicht aus ihrer analen Phase herausgekommen, too bad.
Unangenehm war außerdem der Duft, der von einem Thru-Hiker ausging, leider lag er nachts auch noch neben mir und meine Schlafphasen wurden durch diese olfaktorische Zumutung nicht unbedingt tiefer....hoffentlich haben wir solchen Hiker-Trash nicht mehr so häufig.
Am nächsten Shelter trafen wir wieder auf eine große Gruppe junger Menschen, die aus Canada kamen. Diesmal jedoch in der xy Version. Die hatten aber ihre Zelte dabei und haben das Shelter nicht so belagert wie die jungen Damen. Ins Sabbath Day Pond Lean-To kamen dann aber noch ein paar Hiker, Bonsai, Spoon und Running-Shoe. Letzterer aus Augsburg, ca. Mitte 60 und leider ein bißchen eigen, er erzählte uns gerne von seinem Blog, seinen Wanderungen, seinen Plänen usw. jedoch war Zuhören nicht so seinen Stärke; aber nun gut, so sinds, die Hiker :-)
Der nächste Streckenabschnitt war relativ flach, so dass wir schon am frühen Nachmittag an der Route 4 waren, um nach Rangeley zu trampen. (Da hatten wir auch knapp 9 Meilen hinter uns.)
Das Trampen erwies sich als etwas schwierig, aber nach ca. 30 Minuten und einem weiteren Thru-Hiker mit dem Namen E.T. ging es dann ins Städtchen, wo wir uns in einem B and B ausgebreitet haben. Morgen müssen wir leider noch mal umziehen, aber glücklicherweise haben wir trotz eines größeren Events hier im Ort noch ein Zimmer zum Wochenende bekommen.
Unsere Gelenke werden es uns danken, denn der nächste Abschnitt wird mit dem Berg Saddleback mal wieder zur Kraftprobe, also, die Meatlovers Pizza einverleibt und ab in den bequemen Sessel :-)
(Good Grip, 9.8.2013)