Die heutige Etappe von Dernbach nach Annweiler hatte was Alpines. Es ging mit drei steilen Auf- und Abstiegen ca. 610 m hinauf und 640 m hinunter. Inzwischen sind wir aber ganz gut eingelaufen und Waden- und Oberschenkelmuskeln machen das Spielchen mit.
Unsere Unterkunft in Dernbach war einfach, aber das Frühstück genial, so dass wir extrem gut gelaunt den ersten Anstieg auf den Galgenberg locker hinter uns gebracht haben (ja, es wurde genau das auf dem Berg im 16.Jh. gemacht, wonach es sich anhört....).
Dernbach wirkte verlassen, etwas in die Jahre gekommen. Eine alte Kloschüssel auf einem Balkon, ein Autowrack in einem offenen Schuppen und der Bayern-Schal mit der Aufschrift "Championsleague 2012" verstärkten diese Gefühl noch. Der Weinsteig führte vorbei an einem Sanatorium und ging weiter ins Dörfchen Eußerthal, wo wir in einem kleinen Bäckerladen mit drei Regalen Lebensmitteln unsere Kohlenhydratvorräte auffüllen konnten. Allerdings war es doch erstaunlich, dass um 11.00 Uhr kein Brötchen oder Brot mehr in der Auslage zu sehen war...entweder war alles genau abgezählt oder der Laden macht grundsätzlich um 11.10 Uhr zu, wer weiß.
Der zweite Anstieg war aus unserer Sicht am heftigsten, weil es zur Eselstränke in Falllinie bergauf ging. Der finale Aufstieg ging zur Holderquelle hinauf, aber die Serpentinen waren gemässigt auch für Fußkranke angelegt, so dass wir ohne größere Schäden ankamen. An der Quelle war es allerdings frostig kalt, aber das hätten wir uns auch beim Anblick der Eisfälle denken können.
Der schöne Abstieg mit dem Blick auf die Trifels-Burg wurde nur einmal durch eine lärmende Gruppe gestört, die unbedingt am Krappenfels ihre Musik in Love-Parade-Lautstärke hören mussten. Ja, wir bekennen uns zum Spießertum und finden laute Musik im Wald total doof.
Unsere Herberge in Annweiler: Richard Löwenherz Gasthaus, na wenn uns das nicht Mut und Ausdauer für die morgige 20 km Tour gibt...:-)
(Good Grip, 31.3.2013)