Am Morgen scheint wieder die Sonne, und es ist so, als hätte es den gestrigen Regentag gar nicht gegeben.

Zum Frühstück gehe ich 100 Meter die Straße hinunter zur Bar. Dafür muss ich Schuhe und Socken anziehen, obwohl sie von gestern noch ziemlich nass sind.

Als ich nach dem Frühstück die Rechnung begleiche, bin ich erstaunt, wie niedrig sie ausfällt. Außerdem wird jeder einzelne Posten auf eine Serviette geschrieben und alles per Hand zusammengerechnet. Hier ist irgendwie die Zeit stehen geblieben.

Mir fällt auf, dass ich eigentlich gar keine Eile habe. Heute ist nur eine kurze Etappe angesagt, und ich muss mich nicht hetzen, um vor irgendeinem Sturm davon zu laufen. Auch sonst neige ich leider dazu, immer viel zu schnell zu gehen, immer so schnell ich kann.

Also beschließe ich, dass heute der Tag ist, an dem ich trödeln übe. Ich mache viele Pausen und ziehe natürlich auch noch mal in der Sonne die Schuhe und Socken aus, damit sie ausführlich trocknen können.

Ich komme durch einige kleine Ortschaften, die komplett verlassen sind und wie Geisterdörfer wirken. Aber dann sehe ich doch einzelne Gärten, die noch gepflegt werden, ein Hund bellt, und es gibt noch eine Hand voll Schafe und Ziegen.

Ein paar Furten und ein paar Regenschauer später komme ich auch schon an. Ob mir das trödeln gelungen ist, kann ich gar nicht so genau sagen. Ich glaube, das bleibt noch eine Aufgabe für mich in der Zukunft.