Via Algarviana:
13. Von Barrao de Sao Joao nach Vila do Bispo
Es hat die ganze Nacht über geregnet und gestürmt. Ich rechne mit matschigen Wegen und vielen Furten, die ich überqueren muss, und ich werde nicht enttäuscht.
Zuerst erwischt mich jedoch in offenem Gelände ein heftiger Regenschauer mit Sturmböen. Ich schaffe es kaum, den Regenponcho anzuziehen, weil er so sehr im Wind flattert.
Dann kommt die erste Furt: sie ist nicht sehr lang und nicht sehr tief, aber an ihrem Boden ist knöcheltiefer zäher und klebriger Matsch, der mir fast die Schlappen auszieht. Wenigstens schaffe ich es, nicht in die Brühe zu fallen.
Ich steige auf einen Höhenrücken hinauf, dem ich viele Kilometer lang folge. Es gibt außer Windrädern und Eukalyptusbäumen nicht viel zu sehen und leider überhaupt keine Rastmöglichkeiten. Irgendwann finde ich einen umgefallenen Baum, auf den ich mich setzen kann, und mache Mittagspause.
Danach kämpfe ich weiter gegen den starken böigen Wind und werde nochmal von einem heftigen Regenschauer erwischt. Weitere dunkle Regenwolken ziehen jedoch glücklicherweise an mir vorbei.
Der Wind lässt den ganzen Tag lang nicht mehr nach, aber später kommt die Sonne raus und taucht die Landschaft in ein schönes Licht.
Vorbei an bellenden Hunden gehe ich nach Vila do Bispo hinein, wo ich ja schon auf dem Fischerweg Station gemacht hatte. Diesmal habe ich jedoch eine andere Unterkunft als damals. Es ist ein schmuckloser Wohnblock, in dem ich mir eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit einem jungen deutschen Wanderer teile. Die Wohnung bietet aber alles, was wir brauchen, und besonders der Supermarkt schräg gegenüber ist sehr wichtig.
Ich gehe ausführlich einkaufen, schlage mir beim Abendessen den Bauch voll, und freue mich auf den Historischen Weg der Rota Vicentina, den ich dann ab morgen in Angriff nehmen werde.