Grünes Band:
4. Von Zarrentin nach Lauenburg
Der Schalsee hat ein tolles Ufer für die Gassirunde am Morgen. Es gibt kleine Grundstücke mit eigenem Bootsanleger, sehr idyllisch. Wir nehmen dann aber die Straße, um weiter zu wandern, und leider gibt es auch keinen Radweg, so dass wir oft hintereinander gehen müssen, denn die Landstraße ist doch gut befahren.
Wir kommen mittags punktgenau in Gudow an einem Landgasthof vorbei, wo wir uns Fritten und Burger schmecken lassen. Wir bekommen den letzten Platz auf der Terrasse und sind begeistert. Es ist wieder warm und schwül, und bis zur Freizeitwelt Güster, wo es auch einen Campingplatz gibt, schwitzen wir mächtig. Wir legen Socke ein mit Wasser getränktes Handtuch über ihren Rücken. Die Hitze und der Asphalt setzen ihr mächtig zu, auch der fehlende Schlaf tagsüber macht sie etwas müde. Wir sind alle kaputt und freuen uns auf den Zeltplatz. Dort gibt es sogar einen Grillpavillion, der uns vor einem plötzlichen kräftigen Schauer rettet. Eine Radwanderin kommt auch noch zu uns auf die Wiese, ansonsten gibt es nur große Campervans hier.
Wir laufen am Elbe-Lübeck-Kanal weiter und haben es heiß, aber dieses mal mit warmem Wind wie aus einem Föhn. Einige Radwanderer ziehen oder rasen an uns vorbei. Über uns können wir Kraniche ausmachen. Nach warmen und anstrengenden Kilometern auf viel Asphalt und Schotter stoppen wir am „Campingplatz Forellensee“.
Wir dürfen auf der Wiese nächtigen, wo sonst eigentlich die Gruppen untergebracht sind. Wir haben es ruhig und schön, allerdings gibt es hier auch eine Toilette, die von den angrenzenden Campern benutzt wird, also doch nicht so ruhig, schade. Am Abend kommen dann aber noch weitere Geräusche dazu, die uns fast den letzten Nerv rauben. Ein Mähdrescher fängt gegen 20 Uhr an zu mähen und braucht bei seinem großen Feld tatsächlich ein paar Stunden. Gegen 23 Uhr starten dann irgendwann nicht weit entfernt einige Jugendliche ihre Party mit lauter Musik und Böllern… Das gibt es doch gar nicht, oder? Socke ist ziemlich verängstigt und Schlaf bekommen wir nur wenig in dieser Nacht.
Antje krabbelt am nächsten Morgen aus dem Zelt, um aufs Klo zu gehen, da zieht Socke heimlich alleine los. Als Antje zurück zum Zelt kommt, ist der Reißverschluss geöffnet, der Mann schnarcht, der Hund ist weg. Antje bekommt einen riesigen Schreck, sieht dann aber Socke am Ufer entlang traben und kann sie wieder einfangen.
Wir starten am Morgen im Regen und sind froh, dass wir weiterziehen können, denn der Campingplatz war nicht so ruhig und stressfrei wie erhofft. Die Nacht und der Morgen haben Kraft gekostet.
Der Tag wird wieder sehr heiß und schwül, aber es ist idyllisch am Kanal mit diversen Pferdchen auf den Weiden daneben. Unsere Unterkunft in Lauenburg liegt Souterrain, schön kühl. Wir können sogar eine Maschine Wäsche waschen, allerdings vergisst Antje ihre Nivea Dose in der Hose, was natürlich ein ziemliches Chaos gibt, denn die weiße Schmiere hat sich überall in der Waschtrommel verteilt. Antje ahnt von dem Ganzen aber nix, denn sie ist auf dem Weg in die Stadt, um einzukaufen. Als sie wiederkommt, wird sie nicht dankbar, sondern mit Blicken begrüßt, die eher unschön sind. Dabei ist sie bei ziemlicher Hitze weit in den Ort zum Supermarkt gelaufen und das fällige Dankeschön fällt bei diesen Neuigkeiten einfach flach.
Wir schlafen trotzdem viel besser in dieser Nacht, denn es ist schön kühl in unserem Kellerzimmer.