Grünes Band:
2. Von Schlutup nach Ratzeburg
Wir nehmen am nächsten Morgen den Bus zurück nach Schlutup und wandern auf dem Kolonnenweg bei etwas kühlerem Wetter zu einem Zeltplatz am Kanucamp direkt an der Wakenitz. Leider ist das Bistro nicht geöffnet, aber wir haben uns darauf eingestellt und vorher gut eingekauft, was wir eindeutig auf unseren Schultern spüren.
Bei unserer Ankunft sind kaum Leute da und wir wählen unseren Platz auf der schönen Wiese aus. Leider kommen dann doch noch diverse Übernachtungsgäste, auch mit Kanus und Motorrädern, die den Platz zum Abend füllen. Schlussendlich wird neben dem Campingplatz am Abend sogar noch eine Feuerwehrübung mit mächtig Getöse, Geschrei und herum spritzenden Wassermassen veranstaltet. Wir verstehen die Welt nicht mehr.
Die Ruhe ist komplett dahin, wir hatten eigentlich gehofft, wir bleiben die Nacht hier vielleicht alleine. Die Nacht ist mit den vielen Leuten und einigem Geschnarche wenig erholsam und irgendwann geht auch noch Antjes Kissen kaputt, so dass sie müde und genervt wird, was echt eine blöde Kombi ist. Wir sind sehr gespannt, ob der nächste Zeltplatz ebenfalls so ein Szenario bietet.
Um eine kleine Hütte am Ratzeburger See, auf dem Campingplatz Schwankenberg, mussten wir mächtig betteln, weil darin eigentlich keine Hunde erlaubt sind. Aber wir sagen alles, was uns einfällt: dass wir selber reinigen, dass der Hund Schuhe wegen des Drecks trägt und dass wir überhaupt den allerliebsten Hund haben... klar, oder? Wir wollen dort einen Ruhetag einlegen, denn wir sind von den ersten Tagen schon total kaputt und außerdem soll es ein mächtiges Gewitter geben.
Die Hütte auf dem Campingplatz ist nur ein kleiner Raum mit einem schmalen Gang zwischen den Betten. Auch wenn Socke ein wenig Probleme hat, überhaupt einen Platz zu finden, reicht es uns. Wir haben einen grandiosen Blick auf den See, einen Strandkorb vor dem Häuschen, wo wir morgens Brötchen essen können, denn es gibt tatsächlich im winzigen Kiosk welche zu kaufen, und wir können direkt vom Minihäuschen zum Baden in den See springen.
Es ist aber auch ein toller Ausblick auf die Leute, die an uns vorbeiziehen. Irgendwann kommt eine Gruppe von Kanufahrern und wir erkennen sie sofort an einer gelben Plastikpalme, die an einem Kanu vorne thront, das ist die Gruppe von gestern aus dem Wakenitzcamp. Und noch eine Gruppe kommt und baut ihr Geraffel auf, inklusive Betreuern und Musik. Mach aber nix, wir schaffen es trotzdem, uns gut zu erholen. Der Ruhetag war absolut notwendig.