Franziskusweg:
9. Von Sansepolcro nach Citta di Castello
Etwas früher als sonst starten wir, denn die Etappe wird noch etwas länger als gestern.
Der Aufstieg zur Eremita ist wunderschön, mit Bachlauf und schattigem Wald. Oben angekommen sitzt der Franz schon auf der Mauer und guckt in die Weite. Da setzt sich Antje doch mal direkt dazu.
Es sind noch drei andere Wanderer da, aber so richtig ins Gespräch kommen wir nicht. Warum eigentlich nicht. Wirken wir abweisend oder wollen Deutsche im Urlaub einfach keinen Kontakt zu anderen Deutschen?
Wir kraxeln noch etwas weiter bergauf, bis wir an alten Gehöften "mit Potential" vorbei kommen. Diese verfallenen Häuser bieten einen traurigen Anblick und es ist wirklich schade, dass sich keiner mehr dafür interessiert und alles zuwuchert.
Die Wege sind aus steinhartem Lehm und ziemlich kaputt gefahren, so dass das Gehen teilweise richtig beschwerlich ist. Ab und zu kommt uns ein Fiat Panda 4x4 entgegen oder der Kuckuck ruft, ansonsten sehen wir nicht viel. Der Kuckuck begleitet uns mit seinem Ruf sehr häufig... Der Fiat Panda auch.
Irgendwann treffen wir die vierköpfige Familie wieder und ich spreche das Mädel an. Sie kommen aus Dänemark, aber wo sie heute hinwollen, weiß sie gar nicht. Papa hat alles organisiert.
Leider besteht auf den nächsten Kilometern der Untergrund ausschließlich aus Asphalt und unsere Füße sind absolutely not amused. Wir machen viele Pausen und leider wird die Straße am Ende auch noch sehr befahren und eng. Schade, das macht nun wirklich keinen Spaß.
Wir kommen in Citta di Castello kaputt und müde an, kaufen noch etwas fürs Abendbrot und gehen dann in unser Apartment. Mal wieder in einem alten Gebäude, über den Dächern der Stadt. Sehr urig gemacht.
Unsere Füße erholen sich hoffentlich während der Nacht, denn morgen folgt ein weiterer langer Tag, den wir auch irgendwie überstehen wollen. Wir haben uns tatsächlich auf dem Asphalt Blasen gelaufen, die sich unangenehm hervor wölben.