Franziskusweg:
7. Von La Verna nach Caprese Michelangelo
Bei weit geöffneten Fenster können wir am Morgen Käuzchen, aber auch diverse andere Vögel zwitschern hören. Es ist schon ein besonderes Plätzchen und der Hausverwalter berichtet von einer großen Wildschweinfamilie, die am Abend noch vorbei gezogen ist.
Wir hoffen auf eine etwas ruhigere Etappe, aber irgendwie klappt das noch nicht so. Wir können im Ort noch unsere Futtertüten auffüllen, dann gehts mal wieder hoch. Die Steigungen sind weiterhin vorhanden, aber dafür werden die Ausblicke immer besser. An der Eremo della Castella, wo Herr Franziskus wohl auch sehr gerne verweilte, gibt es eine kleine Kapelle, aber auch ein Refugio, was etwas düster und unheimlich auf uns wirkt. Dieser Platz, mit dieser Sicht auf den Lago di Montedoglio, ist allerdings grandios.
Außer drei Motorcrossfahrern, wahrscheinlich dieselben von gestern, treffen wir niemanden. An einem Brunnen füllen wir unsere Flaschen nochmal auf, dann geht es kilometerweise bergab, erst auf Schotter, dann auch auf Asphaltstraßen. Kurz vor Lama sehen wir dann doch noch Wildlife, ein Fuchs läuft in einiger Entfernung auf einer Wiese herum. Als er uns wittert, flitzt er allerdings schnellstens davon.
Noch einige Höhenmeter, dann kommen wir im Geburtsort Michelangelos, Caprese Michelangelo, an. Im Hotel sitzt ein deutscher Wanderer, der sich gerade ein kühles Bier zischt. Wir hatten schon von ihm gehört, denn "Lost Phone" und "First Time Pilgrim" hatten ihn getroffen und waren von seiner Fitness beeindruckt.
Wir treffen uns nochmal beim Abendessen und genießen einen unglaublich weiten Blick über die Ebene. Mit leckerer Pasta und diesem Wahnsinnsblick lässt sich der Abend sehr gut ertragen.