Franziskusweg:
23. Von Greccio nach Terni
In der Nacht hören wir schon heftigen Regen an die Scheiben prasseln, die Wetteraussichten sind mäßig und die Höhenmeter mit dem Überqueren eines Passes werden sicherlich den Regen in Schnee verwandeln.
Wir gehen mit voller Regenmontur los und sind bald im Schneematsch und auf 1000m Höhe dann auch im dicken Schneetreiben. Wow, am letzten Tag nochmal so ein Wetter, damit haben wir nicht gerechnet. Wir stapfen durch den tiefen Schnee und treffen irgendwann sogar Autos hier. Wollen die hier ihren 4-Rad-Antrieb testen oder warum fährt man bei Schneetreiben den Berg hoch? Ein Autofahrer dreht sogar die Scheibe runter, um uns zu fotografieren. Sehr bizarr.
Je tiefer wir wieder absteigen, desto besser wird der Weg und der Schnee geht in Nieselregen über. In Stroncone machen wir unter einem Dach einer Grundschule unsere Mittagspause und fühlen uns etwas wie Hikertrash. Nass, dreckig und ziemlich ko.
Bis Terni haben wir aber noch etwas zu tun. Nicht nur streckenmäßig, auch einige Höhenmeter müssen wir noch überwinden, bevor wir dann lange bergab gehen, durch Wohngebiete in die Stadt Terni hinein, wo wir noch einkaufen und uns ein wohlverdientes Abendessen zubereiten.
Am nächsten Tag latschen wir am Ostersonntag durch die Stadt zum Bahnhof, von wo wir mit dem Zug direkt nach Gubbio fahren können. Also, der Bahnhof, den wir ausgesucht haben, heißt zwar Gubbio, befindet sich allerdings 15km vom Stadtzentrum entfernt. Aber die italienischen Öffis funktionieren auch hier. Nicht lange nach der überaus pünktlichen Ankunft des Zuges fährt ein Bus in die Stadt zum Platz der 40 Märtyrer, wo wir aussteigen und dann zu unserem Auto laufen können. Aber wir gönnen uns noch einen letzten leckeren Capuccino und gehen dann zu unserem Auto. Noch die Parkgebühr beim B&B bezahlt, dann machen wir uns auf einen langen Heimweg zurück nach Norddeutschland.
Als Fazit können wir den Franziskusweg absolut empfehlen, auch wenn man einfach nur wandert und nicht pilgert. Es gibt zwar viele Abschnitte auf Asphalt, aber die Landschaft, die Menschen und das leckere Essen machen den Belag wieder wett. Wir haben den Weg und die Zeit sehr genossen und können uns weitere Touren in Italien gut vorstellen.