Fischerweg:
12. Von Salema nach Lagos
Heute ist schon mein letzter Tag auf dem Fischerweg. Ich wandere heute ans Ziel nach Lagos.
Es warten noch mal tolle Strände und schöne Ausblicke über die Klippen auf mich. Leider wird es jedoch mit jedem Meter, den ich gehe, immer touristischer. Es sind sehr viele Spaziergänger unterwegs und auch einige seltsame Leute. Deutsche, die über Politik schwadronieren und dabei ihren Schäferhund spazieren führen, zum Beispiel. Oder ein Typ, der direkt an der Strandpromenade an eine Palme pinkelt, während andere Leute dort vorbei spazieren.
Ich finde es auch bizarr, dass ich insgesamt drei Straßenmusiker sehe und höre, die vor irgendwelchen Cafés sehr laut elektrisch verstärkt Gitarre spielen und singen.
Es ist trotzdem ein weiterer schöner Tag auf dem Fischerweg. Und zusätzlich auch noch mal anstrengend, denn ich muss einige Höhenmeter auf und ab überwinden. Die Nacht auf dem Campingplatz war nicht sehr erholsam und entsprechend müde bin ich. Es war nämlich ziemlich kalt und morgens relativ früh auch schon ziemlich laut.
Ich schlage mich 20 km durch bis zu meiner Unterkunft, die letzten Kilometer natürlich auf Asphalt durch den Ort Lagos.
Mein Zimmer ist schön ruhig, aber es hängt ein fettes Schild drin, dass man seine Wäsche nicht waschen und zum Trocknen hier aufhängen darf. Damit hat die Vermieterin wohl schlechte Erfahrungen gemacht.
Glücklicherweise ist 200 Meter entfernt ein Waschsalon. Aber irgendwie kann ich die Maschinen nicht richtig bedienen oder verstehe die portugiesische Anleitung nicht.
Ich bekomme kurz Panik, dass die Maschine das falsche Programm macht und meine Wäsche mehrere Stunden lang festhält. Die Zeitangaben stimmen alle überhaupt nicht. Irgendwann hört die Maschine dann plötzlich doch auf, und meine Wäsche ist fertig. Seltsame Sache, und der Trockner frisst auch eher Geld als das er was trocknet.
Macht nichts, der Supermarkt nebenan hat alle Sachen, auf die ich Hunger habe, und ich freue mich auf einen wohlverdienten Ruhetag.